Einfach himmlisch! by Michelle Holman

Einfach himmlisch! by Michelle Holman

Autor:Michelle Holman [Holman, Michelle]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-16T05:00:00+00:00


17

Lisa sah zu, wie Sherrys Auto in der Dunkelheit verschwand, und versuchte, sich nicht ausgesetzt zu fühlen. Sie blickte auf Dans Haus. Sie war spät dran, weil sie so lange bei Sherry gewesen war. Sie hatten ihr Problem mit der Staatsbürgerschaft von allen Seiten beleuchtet, und es war ihnen keine Lösung eingefallen.

Dan öffnete die Tür, bevor Lisa die Schlüssel aus der Handtasche holen konnte. »Du kommst spät. Ich habe mir Sorgen gemacht.« Er klang nicht besonders freundlich und sah auch nicht so aus. Sein Haar stand in alle Richtungen, ein sicheres Zeichen dafür, dass ihn etwas beschäftigte. In letzter Zeit war es oft wirr gewesen. Er hatte seine Krawatte mit Sam von den Looney Tunes gelockert und den obersten Knopf seines Hemds geöffnet.

Lisa tappte niedergedrückt an ihm vorbei. »Tut mir leid.«

Dan verzog das Gesicht beim Anblick ihrer gebückten Haltung. »Ich war mir nicht sicher, ob du noch genug Geld für den Bus nach Hause hattest«, höhnte er, bevor er hinzufügte: »Aber wie ich sehe, hat dich jemand heimgefahren.«

Es machte ihn misstrauisch, dass sie keine Antwort auf seine unausgesprochene Frage gab. Er hatte die letzte Stunde ängstlich auf ihre Heimkehr gewartet und sich die ganze Zeit über die schlimmsten Dinge ausgemalt. Zweimal hatte es an der Haustür geklopft, doch beide Male waren Nachbarn mit welken Pflanzen vor ihm gestanden und hatten sich nach Lisa erkundigt. Er hatte die Töpfe entgegengenommen und sie zum Rest der toten und sterbenden Pflanzen gestellt, die langsam eine Hälfte der Garage ausfüllten. Wenn das so weiterging, musste er bald an der Straße parken, ging es ihm durch den Kopf.

Als er hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde, hatte Dan das Auto gerade noch verschwinden sehen. Es schien ein schwarzer SUV zu sein.

Genau so einer, wie Jack Millar ihn besaß.

Er stemmte seine Hände in die Hüften und starrte grimmig auf Lisas hängende Schultern, als sie an ihm vorbeihinkte. Was sie auch an diesem Nachmittag getrieben hatte, es musste kräftezehrend gewesen sein.

Die Polizei hatte sich schließlich gemeldet, um ein Treffen mit Lisa, oder besser gesagt, mit Linda zu vereinbaren, um ihre Aussage aufzunehmen. Anscheinend hatten sie diese Woche schon mehrfach angerufen, sie aber nie erreicht, und sie hatte die Nachrichten auf Band nicht abgehört. Auch das trieb Dan in den Wahnsinn. Lisa behandelte sein Heim, ihr Heim, wie ein Pensionsgast, weswegen es natürlich nicht in Frage kam, Dans Anrufbeantworter abzuhören.

»Lisa, hast du irgendwelche Anrufe von der Polizei bekommen? Sie sagten, sie hätten schon öfter versucht, dich zu erreichen. Sie wollen einen Termin für deine Aussage vereinbaren«, erkundigte er sich barsch.

Sie blieb im Flur stehen und sah ihn mit großen Augen an. »Nein, ich war kaum zu Hause.«

Und wo zum Donner warst du?, fragte sich Dan, aber er weigerte sich, nachzuhaken.

Lisa verhielt sich mehr wie eine Haushälterin als wie eine Ehefrau. Seit jener Nacht in der Küche hatte sie sich vor ihm versteckt. Sie bereitete ihm das Abendessen zu, seine Schmutzwäsche kehrte sauber in seinen Schrank zurück, das Haus war geputzt, aber die Essenz von ihr – das Lachen und Scherzen – war verschwunden.



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